Performance | 19.08.31 | Transborder Festival | Kunst im öffentlichen Raum Steiermark | Weitersfeld | Gemeinschaftsprojekt mit Markus Waitschacher
Für die sechsstündige Performance Borderland
wurde das Areal rund um die Mur-Fähre Weitersfeld bespielt. In dem Beitrag für das Transborder Festival, das anlässlich des Friedensvertrags von Saint-Germain organisiert wurde, dessen Unterzeichnung sich 2019 zum hundertsten Mal jährte und die heutige Grenzziehung in der Region Südsteiermark-Slowenien festgelegte, wurde auf ein virulentes Phänomen der gegenwärtigen, globalen Tourismusgesellschaft Bezug genommen: Kreuzfahrtschiffe. Diese wurden einerseits als heterotopische Orte mit eigenen Spielregeln, als auch globale MassengrenzüberschreiterInnen untersucht. Die einfache Frachtfähre, die beständig zwischen den beiden Ländern Österreich und Slowenien übersetzt, und der Zugangsbereich auf österreichischer Seite, wurden als Laborsituation verwendet, um Fragen nach Grenzen, deren Überwindungen, als auch die Grenzen der eigenen Lebenswelt aufzuwerfen.
Gemeinsam mit acht PerformerInnen in Piggy-Pack-Elefantenkostümen wurde ein absurdes Szenarium geschaffen, in dem die BesucherInnen einige wesentliche Merkmale und Stationen einer Kreuzfahrt neu interpretieren konnten. Das gesamte Areal wurde mit lokalem Sperrmüll, ausgeliehen vom lokalen Altstoffsammelzentrum, bestückt – dieser wurde während der Dauer der Performance von den PerformerInnen beständig eingepackt, umgepackt, wegtransportiert und wieder retour getragen. Inmitten dieses Settings wurden an einer Bar Cocktails und Snacks serviert. Die beiden Kunstschaffenden traten dabei nicht nur als Bordpersonal und Captains, sondern auch als Live-MusikerInnen auf und sangen in regelmässigen Abständen "Orinoco flow" für das Publikum. Während der gesamten Performance, einer sich endlos wiederholdenden Schleife wurde versucht im Barbereich von den BesucherInnen zusätzlicher Plastikmüll produziert, der unmittelbar Teil des Settings wurde.